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Therese Kobencic:
"Anflug nach 14 Nord Dora Berta 5 7Anton"

Therese Kobencic – eine Kurzbiografie
Kindheit und erster Beruf
"Die Frauen sind ja alle Jahre schwanger gewesen."
Mit den Kommunisten wird es besser?
Böse auf Hitler
1000-Mark-Sperre
Kommunisten und Nazis
Die Hahnenschwänzler. Februarrevolte 1934.
Schwarze gegen Nazis
Da war der Himmel blutrot.
Der strahlende Führer
Es zählt nur mehr die Leistung
Ein Hirtenbrief unterschrieben mit "Heil Hitler"
Linz muss zur Weltstadt werden
Verlorene Jugend
Eintopf-Sonntage
Menschen mit dem gelben Stern
Hitler wurde größenwahnsinnig
Das Winter-Bandl (1941/42)
Hitler / Napoleon, eine Sorte...
Die sechste Armee marschiert in den Tod
Eingerückt bei der Luftwaffe
Bombenangriffe und Spiegelschrift
Was spielte sich denn in Mauthausen ab?
"Ihr Dresdner Zwerge kommt zuletzt in eine Särge."
Fliegerangriff und warme Dauerwellen
Busse nach Hartheim
"Begreift denn Hitler nicht, dass der Krieg schon lange verloren ist?"
Mein Mann erlebt das Kriegsende in Frankreich
Generaloberst Rendulic ruft das Standgericht aus
Ein gespenstischer Zug
Urlaub von der deutschen Wehrmacht
Alles flüchtet gegen Westen
Hitler ist tot
Ein Nazi von den Amis hofiert
Russen und Amerikaner in Österreich
Wien lebt wie eine belagerte Festung


Kunst u. Zeitgeschichte:
Herbert Friedl - Maler,Grafiker; Objekt- und Raumkünstler

Timeline zur Oberösterreichischen Zeitgeschichte 1938

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zur Zeitgeschichte


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Fliegerangriff und warme DauerwellenWas spielte sich denn da in Mauthausen ab?!"Ihr Dresdener Zwerge kommt zuletzt in Eure Särge."


Ja, also, ich habe Ihnen eh gesagt, dass ich da in Klotsche war. Das ist zirka sechs Kilometer außerhalb von Dresden gewesen, ein großer Fliegerhorst. Und Dresden war ja auch eine der Städte, die verschont blieben, haben keine Angriffe gekannt. Und da haben wir einen Leutnant gehabt, und wenn halt der Unterricht auf d‘ Nacht aus war, dann hat er immer wieder gesagt: "Meine Damen, sehen Sie sich Dresden an, diese wunderbare Stadt!" Dann hat er geschwärmt, von der Semper-Oper und vom Schloss und von der Brühl´schen Terrasse, die großen Sehenswürdigkeiten. Ich bin da auch viel herumspaziert. Die Prager Straße, die war so wie in Wien die Kärntner Straße. Da habe ich mir viel angeschaut. Das waren ja unfassbare Schätze, die da gewesen sind. Und dann ist ein Aufklärer, ein englisches Aufklärerflugzeug, über unseren Fliegerhorst drübergeflogen, das hat Flugblätter abgeworfen. Und da ist draufgestanden: "Ihr Dresdener Zwerge kommt zuletzt in Eure Särge." Das war im Sommer ´44. Und dann, am – wann war denn der Angriff, am 14. Februar oder was, ´45.

Da bin ich dann einmal mit einer Reisegruppe nach Dresden gefahren, da waren wir in Berlin und Leipzig und weiß Gott wo. Und in Dresden sind wir vor dem Schloss gestanden, und die Semper-Oper ist ja wieder aufgebaut, und wir stehen da vor dem Schloss, und da war so eine junge Reiseleiterin dabei, die schildert den Angriff. Sie hat ihn eh nicht erlebt, weil sie ja noch viel zu jung gewesen ist. Und dann sage ich, ich steh‘ so mittendrin, sage ich: "Jaja, dass so was Ähnliches kommt, das habe ich schon im ´44er Jahr gewusst."

Jetzt hat sich die ganz empört umgedreht und hat gesagt: "Wie können sie so etwas sagen?" Na, sage ich: "Ganz einfach: Weil ich dagewesen bin." "Das hab‘ ich noch nie gehört", hat sie gesagt.

Die Angaben sind ja sehr verschieden. Es heißt, zwischen 300.000 und 400.000 Tote. Es waren ja so viele nicht registriert, dadurch kann man es gar nicht sagen, wie viele es tatsächlich gewesen sind. Und wie eben dann 50 Jahre der Krieg aus war, also ´95, da haben wir schon einen Fernseher gehabt, und da sehe ich doch eine Sendung über den großen Angriff. Da sagt ein deutscher Journalist zu einem Engländer: "Ja, warum habt denn ihr überhaupt den Angriff noch gemacht? Der Krieg ist ja eh schon verloren gewesen, die Russen sind ja gerade noch hundert Kilometer weg gewesen?" "Ja", hat er drauf gesagt, der Engländer, "wir haben ja noch so viele Bomben gehabt. Was hätten wir denn tun sollen damit? Wir hätten sie ja nicht mehr verwenden können."

Ja! Und das hat mich geschockt, das kann man ruhig sagen.

Die Amerikaner, die haben mit uns Katz und Maus gespielt. Wiener Neustadt war am meisten bombardiert, da waren die Flugzeugwerke. Da waren noch 13 unversehrte Häuser, die gar keinen Bombenschaden gehabt haben. (Ja, was glauben Sie, wie viele Fliegerangriffe!) Es war ja so, ich habe die Feindeinflüge eingezeichnet. Um neun Uhr Früh ist es meistens schon losgegangen, also: ein Flug auf Kärnten und dann Salzburg, nicht. Die haben ja mit uns Katz und Maus gespielt, die Engländer, (verbessert sich) die Amerikaner, die sind mit ihren Formationen hinaufgeflogen in die Tschechei, nach Budweis und so weiter. "Na Gott sei Dank", habe ich mir gedacht, "iazt san s‘ weg" ("Jetzt sind sie weg.") Die sind aber schön umgekehrt und sind wieder zu uns hergekommen. Und dann haben sie Salzburg bombardiert oder Attnang oder Wels.



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"Oberösterreich in der Zeit des Nationalsozialismus"
ein wissenschaftliches Großprojekt des Landes

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