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Herbert Friedl (5)Herbert Friedl (3)Herbert Friedl
Maler, Grafiker, Objekt- und Raumgestalter


Kontakt:
Herbert Friedl
Gutauer Straße 46
A-4230 Pregarten


Foto rechts:
Triptychon "Fakten, Fragmente"
Holzschnittdrucke, zweifarbig, 125 x 105 cm, 65 x 105 cm, 1998, aus dem Zyklus
"Realität der Leidens-
spuren" (Bildquelle: Photographie Nik Fleischmann, Linz)


Herbert Friedl: Werke


Kunst u. Zeitgeschichte:
Herbert Friedl - Maler,Grafiker; Objekt- und Raumkünstler
"Beobachtete Greiner" – Fotos von Prof. Hochgatterer

Zeitzeugenberichte

Publikationen
zur Zeitgeschichte


www.regionalkultur.at
Geschichteclub Stahl

Die Daseinsfigur des Herbert Friedl

Physiognomik
eines sich abzeichnenden künstlerischen Lebenslaufes (4)
Autor: Peter Kraft, 2001


"Fakten, Fragmente"
Die zeitgeschichtlichen Heimsuchungen werden lesbar in einem noch nicht vollendeten "Kreuzweg des zwanzigsten Jahrhunderts" oder in den "Anmerkungen gegen das Vergessen" politischer Unrecht-Handlungen.

Die Erinnerungsspuren sind unauslöschlich zusammengewachsen mit den aufgefundenen Objekten aus dem Lager Mauthausen, sie werden zu Auslösern von selbständigen künstlerischen Arbeiten und Techniken. Wie könnte man treffender und zugleich schmerzlicher solche "Realität der Leidensspuren" aufzeigen als durch die noch immer sehr realistische Verfremdung eines Dachsparrens vom Lager, der durch Zwangsarbeit ungelernter Kräfte notdürftige Gestalt annahm, um in der Folge als materialgerechte Bildvorlage für einen druckgraphischen Zyklus zu dienen.

Das Mysterium des Weinstocks beruht auf kultivierender, wenn auch sanfter Gewalt, die Frucht reift an gekrümmten Kreuzesstrukturen. Das zerstörerische und zugleich schöpferische Chaos im Naturgeschehen wie im historischen Weltablauf wird beobachtet im Werk von Alfred Kubin und von dorther zurückgespiegelt, etwa in den druckgraphischen Repliken auf den Roman "Die andere Seite".
Bei Herbert Friedl entsteht die Albtraumhaftigkeit der nächtigen Bilder durch realistische Zitate der Todesnähe von Szenerien des abrollenden jüngeren und jüngsten Geschehens: zerstörter Stadt, der zum KZ hinführenden Gleise, des leichenübersäten Feldes, der Bombenruinen, des zerstörten Waldes. Die verhüllte Natur gestaltet Friedl, auch hier ein souveräner Radierungsmeister, durch sein bildgewordenes Erlebnis der jüngsten Sonnenfinstenis in Stifterschen Geiste. Sein diesbezüglicher druckgraphischer Zyklus tritt eine glaubhafte künstlerische Nachfolge jenes berühmten Textes an, den Adalbert Stifter als Beobachter ebendieses Naturphänomens in bemerkenswerter Präzision und Sprachmeisterschaft geliefert hat.

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Oberösterreich in der Zeit des Nationalsozialismus"
ein wissenschaftliches Großprojekt des Landes

Näheres zum Projekt, sowie zur detaillierten Publikationsliste (Stand Oktober 2007) ...