Zeitzeugun Gertrud Anna Rachbauer Home
Zeitzeugun Gertrud Anna Rachbauer

Erinnerungen

Kindheit in Linz
Landdienst in Ungenach
Ein schönes Zeugnis
Mein Mann Alois
Einberufung zum Flakdienst
Ausbildung und Lageralltag, Versetzung nach Weichstetten bei St. Florian
Begegnungen
Überstellung nach Ansfelden
Verschiedene Episoden
"Das Geschwader"
1945 – das Kriegsende fühlbar nahe


Kunst u. Zeitgeschichte:
Herbert Friedl - Maler,Grafiker; Objekt- und Raumkünstler

Timeline zur Oberösterreichischen Zeitgeschichte 1938

Zeitzeugenberichte

Publikationen
zur Zeitgeschichte


Heimatvertriebene


www.regionalkultur.at
Geschichteclub Stahl



Verschiedene EpisodenBegegnungenÜberstellung nach Ansfelden


Dann kam der Befehl, dass wir in Kanonen-Batterien nach St. Valentin oder ins Gelände der Göring-Werke (heutige voest) überstellt werden sollen. Am 6.1.1945, dem Tag der heiligen drei Könige, wurden wir von RAD-Damen (Reichs-Arbeitsdienst) abgelöst – im Stillen wünschte ich den Damen eine nette Bekanntschaft mit den Flöhen. Olga und ich mussten uns verabschieden, es tat uns Leid. Es war ein wunderschöner Wintertag, mit kitschig blauem Himmel, an dem jederzeit Silbervögel (Bomberverbände) erscheinen und uns aus der Träumerei in die harte Wirklichkeit holen konnten.

Ich landete in Ansfelden, in einer Barackenstadt zwischen Ortschaft und heutiger Autobahn. In der Früh mussten wir alle zum Appell antreten – Leutnants, Unteroffiziere, Mannschaft, Luftwaffenhelfer (Eingezogene anstelle Arbeitsdienst), Helferinnen so wie ich. Tägliche Prozedur: Fahne hissen, ein Lied, Mitteilungen ...

Gertrud Anna Rachbauer
Foto:
Marsch 3, 4 ..
ein Lied


Wir wurden aufgeteilt in die Schreibstube, Küche usw. Mein Aufgabengebiet war das Lager und die Ausgabe von Kerzen für die Beleuchtung und vielerlei Krimskrams. Jedenfalls bestand die Möglichkeit in Abständen nach Wegscheid zu fahren und den Lagerbestand aufzufüllen. Von Wegscheid bin ich dann zu Fuß nach Hause auf den halben Pöstlingberg gegangen – klarerweise schön zügig.
Mama hat mir den Rucksack mit Eiern, einer Flasche Milch und Obst angefüllt. So ausgerüstet trat ich den Weg zurück an, mit der Straßenbahn konnte man nur kurze Stücke fahren und in Ebelsberg war Endstation. Entlang der Wiener Straße schaute es fürchterlich aus. Die Bahngeleise lagen kreuz und quer und ragten in die Höhe. Einen Anblick werde ich nie vergessen. Leute haben Fleischteile in einen Holzbottich gegeben – es war ein Mensch.


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"Oberösterreich in der Zeit des Nationalsozialismus"
ein wissenschaftliches Großprojekt des Landes

Näheres zum Projekt, sowie zur detaillierten Publikationsliste (Stand Oktober 2007) ...