Zeitzeugun Gertrud Anna Rachbauer Home
Zeitzeugun Gertrud Anna Rachbauer

Erinnerungen

Kindheit in Linz
Landdienst in Ungenach
Ein schönes Zeugnis
Mein Mann Alois
Einberufung zum Flakdienst
Ausbildung und Lageralltag, Versetzung nach Weichstetten bei St. Florian
Begegnungen
Überstellung nach Ansfelden
Verschiedene Episoden
"Das Geschwader"
1945 – das Kriegsende fühlbar nahe


Kunst u. Zeitgeschichte:
Herbert Friedl - Maler,Grafiker; Objekt- und Raumkünstler

Timeline zur Oberösterreichischen Zeitgeschichte 1938

Zeitzeugenberichte

Publikationen
zur Zeitgeschichte


Heimatvertriebene


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Geschichteclub Stahl



Das GeschwaderÜberstellung nach AnsfeldenVerschiedene Episoden


In der Flakstellung war eine Baracke mit russischen Kriegsgefangenen. Sie waren zum Munitiontragen eingeteilt. Kohle für unseren Zimmerofen mussten wir selbst in die Baracke schaffen. Doch wenn man vor der russischen Baracke verschnaufte, kam gleich ein Russe heraus und übernahm den Transport. Dafür gab es kleine Anerkennungen, obwohl wir selbst fast nichts hatten, ein Apfel oder ein Stück Brot lösten Freude aus, aber das musste ganz geheim geschehen.Gertrud Anna Rachbauer


Foto:
Gertrud Anna Rachbauer im jugendlichen Alter von 20 Jahren.


Einmal war ich zum Kaffeeholen eingeteilt. In der Baracke war es taghell. Also schnell ins Gewand und hinaus Richtung Küche. Gleich war ich von Soldaten mit Helm und Gewehr eingekreist. "Halt! Parole!" Ich hatte keine Ahnung und beteuerte, dass ich Kaffee holen will. Ein Uhrenvergleich, drei Uhr in der Nacht, brachte die Klärung. Mit ein paar lustigen Bemerkungen wurde ich entlassen und in der Baracke schloss ich mich dem Chor der Schnarcher wieder an.

Wenn TraudI in die Schreibstube ging, sagte sie: "Susi (mein Spitzname), Speck und Eier sind im Spind, nimm dir was." TraudI hatte mehr Brotmarken als andere gewöhnliche Sterbliche, weil ihr Freund Mühlenbesitzer war. Die Zusatzmarken wurden in Palatschinken umgewandelt.

Später wurde davon gerüchteweise gesprochen, dass die Nibelungenbrücke bei militärischer Notwendigkeit gesprengt werden solle. Da sagte TraudI für alle hörbar, dass ich dann bei ihr bleiben könne. Auch diesen Zusammenhalt hat es gegeben. Aber die Nibelungenbrücke ist unversehrt geblieben und damit auch der Weg nach Hause. Einmal war ich in der Nähe des Bauernhauses Forstner, als Fliegeralarm ausgelöst wurde und die Sirenen heulten. Herr Forstner drängte uns in den Keller und drückte mir ein ein paar Wochen altes Baby in den Schoß. Später habe ich erfahren, dass aus dem Baby eine Lehrerin in Ansfelden geworden ist.


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"Oberösterreich in der Zeit des Nationalsozialismus"
ein wissenschaftliches Großprojekt des Landes

Näheres zum Projekt, sowie zur detaillierten Publikationsliste (Stand Oktober 2007) ...