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Um Jugend und Leben betrogen

Das bedrückende Schicksal von drei deutschen Teenagern im Mühlviertel zu Ende des zweiten Weltkriegs

Wieviel wert ist ein Menschenleben?
Limitation der Nachforschungen
Zu den Angaben auf der Grabtafel

Das Kriegsende in Eidenberg
Das letzte Aufgebot, Volkssturm und Hitlerjugend

Die drei Hitlerjungen
aus Sachsen:

Erich Erhard Brandt
Eugen Walter Menzel
Paul Martin Fritz Galle

Ungeklärte Fragen und Widersprüche:

Feststellung der Identität
Truppenzugehörigkeit
Die SS-Angehörigkeit
Desertion bei Traun
Schlussfolgerung

Das Waldgrab in der Kühhalt

Die Umbettung 1968
Die letzte Ruhestätte
Ein pikantes Detail am Rande
Schlussbemerkung
Danksagung

Schlussbemerkung

Dass nach einem verlorenen Krieg in einem besetzten Land Runenspielereien und über acht Jahre vertrautes Gedankengut noch lebendig waren, ist nach einem Zusammenbruch der ideologischen Weltanschauung als Trotzhaltung ja noch irgendwie zu verstehen. Doch das ist nun Vergangenheit und wir haben als nachfolgende Generationen Abstand gewonnen. In Anbetracht der Verbrechen und des Wahnsinns, der damals für Recht erklärt wurde, befohlen wurde und befolgt werden musste, erscheint es heute aber umso unverständlicher, dass das NS-Gedankengut von einzelnen Zeitgenossen immer wieder neu aufgelegt wird. Wie unzählige andere Menschen starben die drei Jugendlichen den „Heldentod“, in ihrer Gutgläubigkeit ausgenutzt, unter Zwang und vielleicht auch verhetzt von einem Regime, das Ideale wie Kameradschaft und Heimatliebe für seine Zwecke missbrauchte und in der Folge für Jahrzehnte in Misskredit brachte. Viele junge Menschen kamen damals teils gezwungen, teils aber auch mit Begeisterung der von ihnen erwarteten und geforderten Pflichterfüllung nach, ohne die Dinge zu hinterfragen, was zumeist auch nicht ratsam gewesen wäre, in einzelnen Fällen – wie in Eidenberg – aber durchaus das Leben hätte retten können. Dass die befohlene Feindschaft zwischen Völkern überwunden werden kann, bewiesen die Eidenberger, indem sie den drei Kindersoldaten Hilfe beim Untertauchen anboten und in Form von Essen auch gewährten, den abziehenden deutschen Verbänden mit Zugtieren aushalfen und sich andererseits auch mit den nachrückenden US-Soldaten gut verständigten. Die Leute waren froh über das Ende des Krieges und die Befreiung von der NS-Diktatur. Sie pflegten liebevoll das Grab der drei Burschen aus dem fernen Sachsen, deren unglückseliger Endkampf mit Bestürzung und Unverständnis wahrgenommen wurde. Der Bericht vom Kriegsende in Eidenberg steht als Beispiel für viele und soll Mahnung sein, denn die Welt lernt nicht aus der Geschichte. Versöhnung und Friede sind nur möglich, wenn der einzelne Mensch, gleich welcher Religion oder Volkszugehörigkeit, im Vordergrund steht und wertschätzend geachtet wird..


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