Alle drei Burschen dürften im Rahmen des Volkssturms als Hitlerjungen nach Eilenburg eingezogen worden sein. Erhard Brandt erhielt eine Ausbildung zum Flak-Helfer. Im Rahmen der Hitler-Jugend schickte man sie offensichtlich auf die Fahrradtour nach Traun, wo sie vermutlich dem Volkssturm unter dem Kommando der 487. Infanterie-Ersatz- und Ausbildungsdivision zugeteilt wurden. In seinem Tätigkeits- und Kampfbericht über den Einsatz der 487. Division erwähnt GenMaj. Paul Wagner aus Jugendlichen neu gebildete Panzernahkampfeinheiten, die – wie der gesamte Volkssturm und der RAD – von geringem Kampfwert gewesen seien.(92) Dass die drei Hitlerjungen einer solchen Panzernahkampfeinheit angehörten, ist wahrscheinlich. Denkbar wäre aber auch die Zuteilung zur Panzerjagd- und Vernichtungsabteilung Oberdonau. Diese Einheit wurde in den letzten Apriltagen 1945 aus dem Boden gestampft und setzte sich hauptsächlich aus Angehörigen der Waffen-SS, des SSTotenkopf-Wachsturmbanns „Mauthausen“ und Hitlerjungen des HJ-Gebietes 29 Oberdonau zusammen. Diese Kampfabteilung unterstand der Regimentsgruppe von Oberst Bernhard Engel im Rahmen der 487. Infanterie-Ersatz- und Ausbildungsdivision.(93),(94).
Anmerkungen:
92 Wagner P, GenMaj. Tätigkeit und Kämpfe der Division (E. und A.) + 487 vom 22.3.45 bis 5.5.45. Manuskript zur Verfügung gestellt von Vzlt. Othmar Rittenschober.
93 http://www.forum-der-wehrmacht.de/index.php/Thread/16694-SS-Kampfgruppe-Oberdonau/ 24.2.2014. 94 Mitteilung von Vzlt. Othmar Rittenschober, Linz, vom 25.2.2014.