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Um Jugend und Leben betrogen

Das bedrückende Schicksal von drei deutschen Teenagern im Mühlviertel zu Ende des zweiten Weltkriegs

Wieviel wert ist ein Menschenleben?
Limitation der Nachforschungen
Zu den Angaben auf der Grabtafel

Das Kriegsende in Eidenberg
Das letzte Aufgebot, Volkssturm und Hitlerjugend

Die drei Hitlerjungen
aus Sachsen:

Erich Erhard Brandt
Eugen Walter Menzel
Paul Martin Fritz Galle

Ungeklärte Fragen und Widersprüche:
Feststellung der Identität

Truppenzugehörigkeit
Die SS-Angehörigkeit
Desertion bei Traun
Schlussfolgerung

Das Waldgrab in der Kühhalt

Die Umbettung 1968
Die letzte Ruhestätte
Ein pikantes Detail am Rande
Schlussbemerkung
Danksagung



Paul Martin Fritz Galle (31. 3. 1929 – 4. 5. 1945)

Paul Martin Fritz Galle

Fritz Galle. Bildquelle: Ursula Rust, Schwester von Fritz Galle, Krostitz

Fritz Galle wurde am 31. März 1929 in Krostitz in Nordsachsen geboren. Die Eltern Paul Berthold Galle und Auguste Martha Maria Galle, geb. Teuber, hatten zwei Söhne und zwei Töchter: Horst (1924), Fritz (1929), Ursula (1934) und Ruth (1935). Der Vater war Bau- und Landarbeiter. Die Familie lebte in einem Haus in der Wiesenstraße zur Untermiete. Fritz schloss nach acht Klassen die Schulausbildung ab und arbeitete in Rackwitz. Er wollte eine Lehre beginnen. Von seiner Art her war Fritz ein sehr fröhlicher und lebenslustiger Junge, der sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen ließ. Gerne spielte auch er Ziehharmonika.

Kurz vor Kriegsende brachten die Eltern beide Söhne nach Eilenburg und haben danach nichts mehr von ihnen gehört. Beide Söhne kehrten aus dem Krieg nicht mehr heim.(83) In ihrem Heimatort wurden Horst und Fritz Galle auf dem Kriegerdenkmal verewigt.(84) Mit sechzehn Jahren wird auch Fritz Galle als SS-Soldat(85) bezeichnet.(86)

Luftaufnahme von Eidenberg und dem Haiderberg

Kriegerdenkmal in Krostitz. Fotos: Anne Möbius, ev. Pfarramt Krostitz





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Anmerkungen:
(83) Mitteilung des Pfarramtes Krostitz und von Frau Ursula Rust, der Schwester von Fritz Galle, Krostitz, vom 28.3.2014 und 2.4.2014.
(84) http://www.denkmalprojekt.org vom 10.2.2014.
(85) Bezüglich der SS-Zugehörigkeit siehe nachfolgendes Kapitel „Ungeklärte Fragen und Widersprüche“.
(86) Unterlagen des Oberösterreichischen Schwarzen Kreuzes, Umbettungsbericht U.-Nr.206-208 vom 23. Juli 1968.nach oben